WILDKAMMER BAD SOBERNHEIM

Bei aller Freude an der Jagd sollte man nicht vergessen, dass sie auch nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen bedeutet. Schliesslich gewinnen wir durch die Jagdausübung besonders hochwertige Lebensmittel.

Ein engagiertes Projekt betreibt Klaus Nieding, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht in Frankfurt am Main in seinem Wohnort Bad Sobernheim an der Nahe.  Dort, in der „Wildkammer OHG Bad Sobernheim“ betreibt er gemeinsam mit seiner Frau Petra einen „Betrieb zur Wildfleischerzeugung und –Gewinnung“.

Klaus und Petra Nieding, Wildkammer©Brauchitsch
Klaus & Petra Nieding, Wildkammer©BRAUCHITSCH

Dazu gekommen ist Nieding nicht wie die Jungfrau zum Kind, sondern über die Jagd. Zur Jagd wiederum kam er durch einen Abrichtelehrgang den er mit seinem Hund absolvierte. Nieding fand Gefallen an dem “grünen” Handwerk und ist heute Pächter von drei Revieren mit insgesamt 1300 Hektar Fläche.

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Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Da stellt sich natürlich schnell die Frage der Vermarktung des Wildbrets. Klaus Nieding übernimmt dies nach sorgfältiger Planung in Eigenregie. Aus den ersten bescheidenen Anfängen im Keller des Wohnhauses ist mittlerweile ein bestens organisierter Betrieb geworden. Mit Hilfe eines hochmodernen Maschinenparks werden hier 3000 bis 4000 Stück Schalenwild pro Jahr, das entspricht etwa 100 bis 120 Tonnen Wildbret, zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeitet und veredelt.

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Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Diese ansehnliche Menge liefern rund 35 Reviere aus den benachbarten Hegeringen Bad Sobernheim, Kirn und Meisenheim. Jeder Zulieferer ist dabei „Kundige Person“ im Sinne des Fleisch-Hygienerechts. Zum Verkauf angeboten werden die Wilderzeugnisse küchenfertig, vakuumverpackt, frisch oder tiefgefroren in dem im Erdgeschoss gelegenen „Wilden Feinkostladen“.

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Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Hier finden sich hausgemachte Produkte mit ebenso klangvollen wie appetitanregenden Namen wie “Wildknacker nach Landjäger Art“, “Wilder Saumagen mit Kastanien“, “Weißwürste vom Wild mit frischen Kräutern”, “Wild-Siedewurst”, “Wildleberwurst mit Preiselbeeren”, “Wildblutwurst”, “grobe Wildleberwurst mit Kräutern“ (vom Damwild und Wildschwein).

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Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Allesamt wurden sie auf der „8. Deutschen Wildwurst-Qualitätsprüfung“ 2013 in Bonn ebenso preisgekrönt wie der geräucherte Rehschinken, die geräucherte “Coppa vom Wildschwein” und die “Wildleberwurst mit Preiselbeeren”. Insgesamt sind über 30 Wildwurstspezialitäten im Angebot!

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Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Daneben werden in dem stilvoll ausgestatten Ladenlokal auch edle Weine ausgesuchter Winzer aus dem näheren Umland sowie Feinkostartikel wie Saucen, Fonds, Chutneys, Gewürze, Nudeln und dergleichen angeboten. Nicht zu vergessen sind die verschiedenen Edelobstbrände aus eigener Herstellung. Die Früchte für einige der Sorten stammen, man ahnt es schon, natürlich von den Streuobstwiesen in Niedings Revieren.

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Wild & Spiritouosen aus der Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Das Angebot der Wildkammer wird von den Kunden gut angenommen, da sie erkennen, dass sie mit Wildfleisch ein echtes Bio-Produkt bekommen, das nicht nur gesund ist und ausgezeichnet schmeckt, sondern das auch unter ethischen Gesichtspunkten konkurrenzlos ist. Wild wächst in seinem natürlichen Lebensraum auf. Es wird im Gegensatz zu Mastvieh nicht mit Medikamenten behandelt und keinem Transport- oder Schlachtstress ausgesetzt.

Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH
Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Die Wildkammer ist heute ein Aushängeschild für hochwertige Produkte der Regionalmarke „SooNahe“ geworden. Unter diesem Label des Regionalbündnisses „Soonwald-Nahe e.V.“ und des „Hunsrück Marketing e.V.“ haben sich zahlreiche Landwirte und verarbeitende Betriebe wie z.B. Bäckereien, Metzgereien und Keltereien zusammengeschlossen, die „Gutes von Nahe und Hunsrück“ produzieren. Sie wollen dazu anregen, verstärkt heimische Produkte zu konsumieren, um die Region zu stärken. Klaus Nieding war unter den ersten, die diese Idee begeistert aufgegriffen haben. Heute ist er ehrenamtlicher Markenvorstand und kümmert sich um alle juristischen Belange.

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Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Zu den Kunden der Wildkammer gehören mittlerweile auch etliche Gastronomiebetriebe, wie das „BollAnt’s im Park“ von Sternekoch Jens Fischer, Restaurants in Frankfurt, Düsseldorf, Mainz und Berlin sowie viele Gasthäuser im Kreis Bad Kreuznach. Darüber hinaus konsumieren natürlich inzwischen zahlreiche Stammkunden und Touristen aus ganz Deutschland „Feines aus Wald und Wingert“ aus dem „Wilden Feinkostladen“.

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Wildkammer Bad Sobernheim©BRAUCHITSCH

Das von Klaus Nieding erdachte und konsequent umgesetzte Konzept ist eine enorme Werbung für die Jagdausübung. Bei Aktionen „rund um die Wildkammer“ organisiert Nieding Wildverkostungen, er lädt zu Reviergängen ein, er führt vielfältige Hegemaßnahmen durch, er ist bei lokalen Veranstaltungen mit einer Bläsergruppe oder Hundeführern präsent, er pflegt die Kontakte zu Politik und Wirtschaft – kurz, er nimmt am öffentlichen Leben teil und das als Jäger aus Leidenschaft und Überzeugung. Denn Klaus Nieding ist ein begnadeter Öffentlichkeitsarbeiter, der stets den vielzitierten Spruch „Tu Gutes und rede darüber“ beherzigt. Alle Aktivitäten mit jagdlichem Bezug werden von Nieding perfekt „kommuniziert“.Er ist auf dem besten Weg, als Jäger in den Medien ebenso präsent zu werden wie als Anleger-Anwalt. In Anbetracht der Schwierigkeiten, denen Jagd und Jäger heute gegenüber stehen, kann man Klaus Nieding als großen Gewinn für die Jägerei ansehen. Gäbe es mehr Jäger von seinem Kaliber, könnte man in Sachen Jagd etwas entspannter in die Zukunft gehen!

Die Wildkammer – Ein erfolgreiches Projekt – zur Nachahmung für alle Jäger empfohlen!

 

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